Pünktlich zum 110-jährigen Bestehen hat die Norddeutsche Seekabelwerke GmbH (NSW) heute in Nordenham die hochmoderne Fabrik für Energieseekabel im Beisein von Christian Wulff, Ministerpräsident des Landes Niedersachsen, Jack Welsh, Aufsichtsratsvorsitzender der General Cable Corporation und Greg Kenny, Vorstandsvorsitzender der General Cable Corporation, feierlich eingeweiht. „Hier fertigen wir Energieseekabel mit großen Längen, Durchmessern und Gewichten“, erklärt Dr. Valentin Jug, Vorsitzender der Geschäftsführung von NSW. Damit stoße NSW in neue Dimensionen vor – so können in der Halle Hochspannungskabel hergestellt werden, mit denen NSW über die Infieldverkabelung hinaus bei Offshore-Windparks jetzt zusätzlich die Verkabelung vom Umspannwerk bis an Land übernehmen kann. Neben den Betreibern von Offshore-Windparks sei die Öl- und Gasindustrie, die Energieseekabel für die Förderung sowie die Versorgung ihrer Bohreinrichtungen benötige, eine zweite Zielgruppe. „Und wir wollen auch das Geschäftsfeld Inselverbindungen ausbauen, wo wir aktuell im Auftrag der E.ON Hanse AG die erste Stromverbindung nach Helgoland legen“, erläutert Jug.
Die hochmoderne Power Fabrik direkt an der Weser kostet mehr als 40 Millionen Euro. Ermöglicht hat diese Investition die amerikanische Muttergesellschaft General Cable, zu der NSW seit 2007 gehört. General Cable zählt mit rund US-$ 6 Milliarden Umsatz und 12.000 Mitarbeitern zu den weltweit führenden Kabelherstellern. Die neue Produktionshalle verfügt über eine Fläche von rund 7.000 Quadratmetern. Das zweigliedrige Hallenschiff hat eine Länge von rund 150 Metern und eine Höhe von bis zu 15 Metern. In einem Teil findet die Verseilung, im anderen die Bewehrung ihren Platz. „Die Maschinen gehören weltweit zu den größten ihrer Art“, berichtet Rudolf Stahl, Geschäftsführer für Vertrieb, Marketing und Projektabwicklung bei NSW. Vor der Halle wurde eine zusätzliche Freifläche für die Kabellagerung betoniert, die Platz für mehrere tausend Tonnen Kabel bietet. Vom Expansionskurs in neue Geschäftsfelder und der damit verbundenen Ausweitung der Produktion profitiert auch die strukturschwache Region. „Wir konnten die Zahl der Arbeitsplätze im einzigen deutschen Seekabelwerk auf über 550 erhöhen.
NSW hat bereits die Aufträge für die ersten beiden deutschen Offshore-Windparks in der Nordsee gewonnen. Im Pilotprojekt alpha ventus sollen noch in diesem Jahr rund 45 Kilometer vor der Küste Borkums insgesamt zwölf Windenergieanlagen der 5-Megawatt-Klasse in den Testbetrieb gehen. „Wir übernehmen die Lieferung und Verlegung der Kabel“, sagt Stahl. Die Kabel liefert NSW auch für die Anlage BARD Offshore 1. Rund 100 Kilometer nordwestlich der Insel Borkum sollen ab diesem Sommer 80 Windkraftanlagen der Fünf-Megawatt-Klasse installiert werden. Auch in der Ostsee hat NSW von E.ON Sverige AB den ersten Auftrag erhalten: für die Infieldverkabelung des Offshore-Windparks „Rødsand II“. Der Windpark soll eine Leistung von rund 200 MW erreichen und Energie für 200.000 Haushalte liefern. „Wir produzieren und verlegen die Energieseekabel und stellen zudem hochmodernes Kabelzubehör zur Verfügung. Die Lieferung beginnt bereits in 2009“, berichtet Stahl.
Um bei der Kabellegung unabhängig von externen Dienstleistern zu sein, hat NSW gemeinsam mit den Partnern Hans Schramm & Sohn GmbH & Co. KG und der Tiefbau-GmbH „Unterweser“ (TAGU), einem Unternehmen der Ludwig Freytag Gruppe, in den Bau eines eigenen Kabellegeschiffes investiert. Die Barge „Nostag 10“ wurde jüngst mit der feierlichen Taufe an der NSW-eigenen Verladepier übergeben. „Die Barge, die Kabellege- und die Projektteams sowie die Erfahrungen der Partner, ergänzt durch das Equipment der NSW, ist eine ideale Bündelung. Hier kann wirklich vom Aufbau norddeutscher Offshore-Kompetenz gesprochen werden“, erläutert Stahl.
Sylke Vosshoff
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